Noch eine Wolfskarte für Deutschland - was soll denn das? - wird sich mancher fragen. Beschäftigt man sich etwas intensiver mit dem Thema und sucht nach einem aktuellen Überblick über das aktuelle Wolfsgescheh
en im Lande, wird schnell klar, dass dieser ohne
intensives Surfen durch eine Vielzahl offizieller und weniger offizieller
Webseiten nicht zu bekommen ist. Ohne Netz bleibt’s dunkel! Bei allem Respekt
vor dem Monitoring der beiden Bundesländer, die ihre Daten zeitnah im Netz zur
Verfügung stellen: Auch sie sind den komplizierten Regeln des Wolfsmonitorings
unterworfen, die vor 10 Jahren für einen Wolfsbestand von einem Bruchteil des
heutigen Vorkommens entwickelt wurden. So kommt es, dass mit Stand Mitte Oktober
2017 das Ergebnis des Monitoringjahres 2016/17 noch nicht vorliegt. Sprich: man
kann uns heute noch nicht sagen, wie viele Rudel geschweige denn Wölfe es vor
einem Jahr wo im Lande gegeben hat. Heute sind
es bereits 35 % mehr! Auch eine offizielle
Karte auf Bundesebene bei der DBBW unterliegt diesen Regeln und kann deshalb
nicht aktueller sein.
Erfahren wir aus zwei Bundesländern noch relativ viel,
besonders Niedersachsen gibt dazu regelmäßige Berichte heraus, die bei Bedarf
auch ausdrücklich auf Fehlstellen hinweisen, sieht es dazu in den weiteren
Bundesländern mit regelmäßigen Wolfsvorkommen finster aus:
Bietet Brandenburg noch eine regelmäßig aktualisierte
Rudelkarte und jährliche Listen bestätigter Wolfsrisse, findet man dafür in
Mecklenburg-Vorpommern nichts, in Sachsen-Anhalt eine Internetseite mit einem
Update von 2014 und aus Schleswig-Holstein nur Rudimente. Wer dort wissen
möchte, was in Sachen Wolf los ist, ist auf Tagespresse und soziale Medien
angewiesen, wobei letztere dank vieler unverantwortlicher Postings mit Vorsicht
zu genießen sind.
Trägt man all diese verfügbaren
Informationen zusammen und addiert zeitnah das, was an aktuellen Informationen
öffentlich verfügbar ist, entsteht ein wesentlich aktuelleres, ausdrücklich
INOFFIZIELLES,
Bild des Wolfsgeschehens in Deutschland. Dieses
Bild bekommt umso mehr Dichte, je mehr nachprüfbare Informationen - auch und
gerade aus vermeintlichen „noch-nicht-Wolfsgebieten“ - zusammengetragen werden
können. Das können Zeitungsartikel sein, aber auch Bilder oder Videos, die ins
Netz gestellt wurden. Sind es private Bilder, werden sie diskret behandelt.
Dazu wurde ein schöner Begriff
geprägt:
MONITORING BY LANDBEVÖLKERUNG
= Wer auf dem Lande täglich draußen ist, bemerkt die
Veränderungen in der Landschaft und im Verhalten von Weidetieren und Wild. Wenn
Tiere ihr Verhalten ändern, hat es immer einen Grund!
Eines ist dabei wichtig: Was verarbeitet wird, muss auch
nachprüfbar sein. Wölfe aus Wisconsin oder Heidewölfe in der Lausitz helfen
Keinem!
Daher gibt es hier als Projekt der wolfszone.de die
WOLFSKARTE DE ab sofort mit den folgenden Daten:
-
Bekannte Wolfsvorkommen
in DE
-
Totfunde von Wölfen in
DE seit 2000
-
Wolfsmeldungen und
Nachweise 2016
-
Wolfsmeldungen und
Nachweise 2017
Wer hier eine bundesweite Liste von Nutztierrissen sucht,
wird sie mit Rücksicht auf die Geschädigten und die Urheberrechte der
Dienststellen, welche diese in den Ländern führen, nicht finden. Rissmeldungen
aus Presse und/oder sozialen Medien werden sehr wohl verarbeitet.
Viel Spaß mit dieser Karte. Sie
können diese mit Ihren Informationen an
karte@wolfszone.de
unterstützen und verbessern.