Was macht oder was ist eigentlich die D B B W ??

Lange wurde es gefordert, lange ging man mit dem Gedanken schwanger. Schließlich wurde im Februar 2016 stolz verkündet, dass es ein bundesweit zuständiges „Wolfsbüro“ geben werde. Entsprechend dem langen Namen

"Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf" oder kurz „DBBW“

wurde es auch gleich mit einem Startkapital von 425.000 Euro bis 2018 ausgestattet. Unter der Leitung des Senckenberg Institutes in Görlitz sollen dort in Sachen Wolf bekannte Akteure wie LUPUS, das IZW und die Genetiker von Senckenberg in Gelnhausen Informationen und Daten zum Wolf sammeln und dokumentieren. Ihre Aufgabenstellung wurde zur Gründung von der zuständigen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wie folgt beschrieben:

"Deutschland ist wieder ein Wolfsland. Das ist ein großer Erfolg für uns Naturschützer. Aber es ist auch eine große Herausforderung, weil das Nebeneinander von Mensch und Wolf vielerorts erst wieder neu erlernt werden muss. Unser neues Wolfs-Beratungszentrum soll die Länder bei neu auftauchenden Fragen rund um den Wolf unterstützen. Wir stellen den Ländern damit Deutschlands beste Wolfs-Experten schnell und unbürokratisch zur Verfügung. Denn der Wolf kennt keine Ländergrenzen. Und die Erfahrung zeigt: Je mehr man über den Wolf weiß, desto weniger Probleme gibt es." (So nachzulesen auf der Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz)

Das hörte sich toll an und weckte die Erwartung, dass es nun vielleicht auch „fürs Volk“ aktuelle Informationen über den Wolf und Antworten zu Fragen nach dem Wolf geben werde. Stolz wurde am 23.06.16 verkündet, dass man nun die Arbeit aufnehme und, Zitat des Leiters der Stelle, Prof. Hermann Ansorge: “ Derzeit sammeln wir alles rund um den Wolf für die Datenbank, Ende des Jahres geht sie online.“

DANN WURDE ES STILL!

Seitdem ist weder in den Medien noch im Netz etwas zu Leben und Wirken der DBBW zu vernehmen. Informationen über das aktuelle Wolfsgeschehen sind weiterhin nur in sehr unterschiedlicher Qualität und selten zeitnah über offizielle Stellen in den Ländern zu bekommen. Eine interaktive Karte, in der über Jahre auf private Initiative Wolfsvorkommen, Totfunde und Nutztierschäden erfasst worden waren, sollte mit übernommen werden. Sie wird nicht mehr gepflegt oder ihre Daten werden bewusst nicht mehr öffentlich gemacht. Auch imGeschehen um den dicken Pumpak, der in der Lausitz mit seiner Nahrungssuche auf Komposthaufen bei Anwohnern im Umfeld von Rietschen für berechtigte Aufregung und eine offizielle Abschussgenehmigung gesorgt hatte, war man nicht präsent.

Jetzt, neun Monate nach der Betriebsaufnahme, muss die Frage erlaubt sein, was man da eigentlich für wen mit den 425.000 Euro macht? Immerhin sind das knapp 7.000 Euro für jedes 2016 in Deutschland bekannte Wolfsrudel. Bis heute gibt es weder eine Internetadresse noch eine Rufnummer, an die sich Presse oder Öffentlichkeit wenden könnten. Oder ist das gar nicht gewünscht?

Vielleicht fragen Bundesrechnungshof oder Bund der Steuerzahler irgendwann mal nach. Aber wer wird sich denn wegen einer halben Million schon aufregen?