„Gehörntes Wolfsfutter“ ? ??

Unter dieser Überschrift haben sich zwei Seelenverwandte am 25. Juli in der Lausitzer Rundschau den Hass gegen eine ihnen ideologisch nicht genehme Wildart von der Seele geredet, um in diesem Blatt für ihre kenntnislose Klischeesammlung einen dankbaren Abnehmer zu finden.

Vorweg dazu und ganz humorlos einige Punkte der Gegendarstellung des in diesem Artikel so geschundenen Mufflons:

  • Ich bin kein Bergschaf, komme aber mit felsig bergiger Landschaft gut zurecht. Meine Verwandten in ihren Ursprungsgebieten werden durch die Überweidung der Tallagen zumeist in unwegsame Regionen hinein verdrängt.
  • Über Heimat- und Aufenthaltsrechte wird hierzulande nicht nur bei Tieren gestritten. Die Wölfe und ich leiten unser Bleiberecht aus dem gleich Absatz des Naturschutzgesetzes ab (§10 (2) Ziff. 5. Die Eiszeit kommt in diesem Gesetz nicht vor.
  • Ich verwahre mich gegen ideologische Diffamierung meiner Art als „sozialistisch-feudalistische Altlast“, nur weil die zur Zeit meiner Ansiedlung in Deutschland Herrschenden sich teilweise übelste Verbrechen haben zu Schulde kommen lassen. Ich will hier keine politische Diskussion führen, aber die menschliche Geschichte geht uns Wildschafe nichts an, keinesfalls haben wir diese zu verantworten!
  • Dass ich mit dem Wolf nicht klarkomme liegt in der Natur der Sache. Wo meine Vorfahren herkamen, hat es nie Wölfe gegeben. Als man uns hierher brachte, waren sie hier äußerst selten.
  • Mir die Abstammung von Hausschafen nachzusagen, ist Verdrehung der Tatsachen. Richtig ist, dass die Hausschafe vor 10.000 Jahren aus meinen Vorfahren gezüchtet wurden. Deshalb können wir uns auch mit Hausschafen paaren, was auf Korsika, wo meine direkten Vorfahren herstammen, auch gelegentlich geschieht. Wären wir alle Mischlinge, hätte man die Verwandten auf Sardinien und Korsika kaum unter den Schutz von Berner Konvention und FFH-Richtlinie gestellt.
  • Inzwischen geht es uns Mufflons in Deutschland, dort wo der Wolf noch nicht ist, deutlich besser als den Kollegen in der alten Heimat. Sollten sie dort aussterben, sind wir die einzigen Überlebenden unserer Art. Nur gut, dass sich die Jäger für uns einsetzen.
  • Dass wir, übrigens wie alle Pflanzenfresser, von Forstleuten gehasst werden, weil wir halt Störfaktoren in der Holzfabrik sind, damit müssen wir leben. Nur gut, dass nicht alle Jäger so denken, sonst wären wir schon verschwunden, bevor der Wolf hier ankam. Vor einem Jäger sollten wir uns aber in Acht nehmen: Herr B. wollte uns sowieso „kaputtschießen.

Soweit die Grüße vom geschundenen Mufflon

Wieviel Irrsinn dürfen sich eigentlich dafür bezahlte „Naturschützer“, Forstleute und Journalisten erlauben, bis ihnen jemand Einhalt gebietet. NEIN! Wir haben hier bitte Pressefreiheit in diesem Land und ein jeder darf sich öffentlich entblöden so gut er kann. Es hat auch sein Gutes, wenn dies online und für jedermann sichtbar geschieht, so er dies denn lesen will.

Es ist eine mindestens als exotisch zu bezeichnende Darstellung zum Vorkommen und Überleben des Muffelwildes in Deutschland unter Einfluss des Wolfes. Unter fachlicher Beratung des NABU-„Wolfsexperten“ Markus Bathen wird hier fröhlich vom Leder gezogen – gegen Pflanzenfresser mit Migrationshintergrund, Adel, Kaiser, rote Bonzen – die „sozialistisch-feudalistische Altlast muss weg! Bar gemeinsamer Fachkenntnis wird hier klargestellt, dass vierbeinige Vegetarier ohne Ahnenpass im Gegensatz zu deren zweibeiniger gerne auch multikultureller Erscheinungsform in diesem Land nicht tolerabel sind.

Ist man inzwischen verbale und jagdliche Ausfälle einzelner Forstleute gegen das Schalenwild insgesamt gewöhnt, stimmen die Ausführungen des bezahlten Mitarbeiters eines Naturschutzverbandes,

Zitat: „"Die noch da sind", sagt Bathen, "wollten wir sowieso kaputtschießen!",

mehr als nachdenklich. Übrigens ist der Mann auch Inhaber eines Jagdscheines. Er dürfte also, wenn man ihn denn ließe.

Ist das der verbale Fehltritt eines einzelnen Mitarbeiters, von dem sich sein Arbeitgeber ggf. noch distanzieren wird, oder ist es das Gedankengut, welches dieser Verband seinen Mitgliedern und der Bevölkerung als „Naturschutz brutal“ verkaufen möchte? Dieser Verband hat sich vor wenigen Monaten angemaßt, die Jagd in Deutschland neu erfinden zu wollen, fein unter dem Deckel des Naturschutzes, so wie es NRW jetzt wohl erleben muss.

Zu dem im Artikel zitierten Forstmann nur dieses: Wer im Naturschutz auf den Urzustand abzielt, sollte auch bedenken, dass wir hier in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft leben, deren Wälder nicht nur Holzfabriken sein können, sondern auch Erholungsraum für die Menschen sind, in welchem sie auch Natur und Tierwelt erleben wollen.

Wir sollten uns überlegen, wem wir den Rest Natur in unserem Land anvertrauen.

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