RÜCKSTÄNDE - es sind immer dieselben

Alle Jahre wieder fallen die gleichen Bundesländer auf, wenn es um die Information der Bürger und vor allem der Tierhalter über das aktuelle Wolfsgeschehen geht. Schaffen es z.B. Niedersachsen mit fast tagesaktuell geführten und für jedermann einsehbaren Risslisten und Baden-Württemberg mit einem Email-Verteiler, jederzeit die Informationen an den Bürger zu bringen, so halten sich andere damit so sehr zurück, dass hier Absicht zu unterstellen ist.

Einige Länder tun sich dabei besonders hervor:

  • Brandenburg, das bisher seine Risslisten regelmäßig quartalsweise mit gewissem Verzug veröffentlicht hat, schläft seit dem II. Quartal den Schlaf des (Un)gerechten. Weder werden die Listen aktualisiert, noch gibt es Presseinformationen. Hat man Angst vor den Zahlen?
  • Sachsen lamentiert bereits seit einem Jahr über Krankheit, Personalmangel und Datenprobleme. Was wird die nächste Ausrede sein? Liegt es jetzt am aus Bayern eingekauften neuen Leiter der Fachstelle Wolf oder am Willen des grünen Ressortchefs? Seit dem 30.09.23 gab es gerade einmal eine dürre Information für die Leser der Sächsischen Zeitung. Hat man Angst vor den Zahlen?
  • Mecklenburg-Vorpommern, das Land mit dem dünnsten Wolfsmonitoring in Deutschland, was die Information der Bürger angeht, aktualisiert seine wenig detaillierten Risslisten nur sporadisch. Angaben über die betroffenen Weidetierarten sucht man vergeblich. Die Lokalisierung der Risse beschränkt sich auf die nicht gerade kleinen Landkreise im Nordosten, eher ein Muster ohne Wert. Da spielen die traurigen Zahlen schon fast keine Rolle mehr.

Man sollte dabei nicht glauben, dass in den Wolfsverwaltungen der hier nicht erwähnten Bundesländer bitte alles vom feinsten sei. Das ist bei weitem nicht so, nur verteilen sich die Mängel und Ausreden dort anders. Die vielen Wolfsbüros, Fachstellen und wie sie alle heißen, sind einmal mit dem Auftrag angetreten, für die Akzeptanz des Wolfes zu werben und eine „friedliche Koexistenz“ mit dem großen Beutegreifer zu erreichen – ein frommer Wunsch!

Will man bewerten, was in dieser Hinsicht erreicht wurde, so sprechen die Zahlen für sich. Im Bericht über „Wolfsverursachte Schäden, Präventions- und Ausgleichszahlungen in Deutschland 2016“ der DBBW wurden in offiziell nachgewiesenen 86 Territorien 1079 Weidetiere gerissen, das macht 12,55 pro Territorium.

Im letzten verfügbaren Bericht für das Jahr 2022 sehen die Zahlen so aus:

253 bestätigte Territorien, 4366 gerissene Weidetiere, macht 17,26 pro Territorium.

Erfolg sieht anders aus, aber glaubt man den Veröffentlichungen, tragen daran alleine die Weidetierhalter die Schuld, weil sie ihre Tiere nicht ordentlich schützen.

Ganz so einfach ist das nicht!

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